Sie ist zwar noch nicht ganz vorbei, aber dennoch schon eingeschlagen wie eine Bombe. Die Rede ist natürlich von der E3 2013. Viel interessantes, einiges Langweiliges und auch  durchaus Überraschendes gab es auf den diesjährigen Pressekonferenzen von Sony, Microsoft, Nintendo, EA und Ubisoft zu sehen. Und während viele sich nochmal die Trailer der einzelnen Spiele ansehen, steht für mich bereits fest, wie die kommende Generation der interaktiven Knöpfchendrückerei für mich aussehen wird.

Laras and Masterchiefs haltet eure Mützen fest. The Winner is…

 

brokoli

 

der PC! Applaus Applaus Applaus…. !

Oder besser gesagt, keine der neuen Konsolen. Ich weiß nicht wirklich, was ich von der E3 halten soll. Und dabei ist es nicht einmal so, dass es nicht genügend gute Spiele in der Pipeline gäben würde. Es ist ein unbeschreibbares Gefühl im Magen, dass sich die Videospielindustrie in eine mir unsympathische Richtung entwickelt. Und das Gefühl kommt nicht daher, dass der Kater gerade auf meinem Bauch liegt. Ich fühle mich schon seit langem von Spielen im allgemeinen übersättigt. Darum war mir bei den diesjährigen Konferenzen vor allem der Inhalt der Spiele wichtig, weniger deren Optik. Was mir jetzt spontan in Erinnerung geblieben ist, sind Explosionen, Waffen, Blut, Explosionen, crazy Cameramovements, Explosionen, Hunde, Autos mit Explosionen, Sport und… sagte ich schon Explosionen?

Die E3 hat mir gezeigt, dass sich Action-Kracher auf Konsolen am besten verkaufen. Und die E3 hat mir gezeigt, dass der Konsolenmarkt wegweisend für die Entwicklungen im allgemeinen Spielemarkt sind. Blicke ich also einer Zukunft entgegen, die Gewalt als essentielles Stilmittel in Spielen verwenden muss? Woran liegt es, dass Nintendo trotz herausragender Titel wie Super Mario 3D World, Smash Bros. und Mario Kart nicht „gut genug“ war für die Community? Die machen jetzt doch auch in Explosionen mit Batman: Arkham Origins (Yay, ein Prequel in dem der Held mehr drauf hat, als in den Nachfolgern. Fork Logic!) und Assassin’s Creed: Black Flag. Reicht das nicht? Klar, Neuauflagen alter IPs wären gut gewesen, aber ich denke, Nintendo will erst einmal „save spielen“. Ein 3D Mario geht halt immer.

Johannes B. Kernfragen

Und damit sind wir bei der Kernfrage des heutigen Eintrags, die ich mir durch diese Überschwemmung an Tom-Cruise-iger Actionmanier stelle: Wofür – Soll ich – Mir – Eine Konsole kaufen? Die Titel die mich jetzt wirklich brennend interessieren, sind größtenteils Multiplattformer. Titel wie Battlefield 4 kommen für mich nur auf dem PC in Frage. Auch wenn ich Ego-Shooter mit dem Gamepad relativ gut steuern kann; Tastatur-Masterrace! Uncle Ben’s Ryse auf der anderen Seite macht einen tollen Eindruck, auch wenns nur Quicktime-Gebashe zu sein scheint. Das Setting, das Feeling. Das hatte was. Aber für den Titel eine XONE kaufen? Quantum Break scheint ein klasse Spiel zu werden. Aber selbst zwei Titel rechtfertigen noch längst keinen Kauf einer Konsole für 499€ – DAS SIND FAST 1000 MARK!

Es wird immer mehr vom gleichen und weniger von neuem. Wo ist die Maus + Tastatur Unterstützung für Konsolen? Wo sind Strategiespiele? Wo sind die RPGs, die Weltraum-Simmulationen, Aufbauspiele, MMOs, die emotionalen Kracher? So toll viele dieser Spiele auch sein mögen, ich brauche sie nicht. Nicht sofort. Nicht zum Launch. Nicht zum Preis von 400 bzw. 500 Euro.

I’m watchin you…

Viele empören sich über die „Spionagebox“. Ob zu Recht oder ob hier einfach nur wieder etwas hochgebauscht wird, was unterm Strich gar nicht so schlimm ist *hust* Origin *hust*, sei mal dahingestellt. Und auch die DRM-Methoden lassen viele lieber zu einer PS4 greifen. Wisst ihr was? I don’t care. Ich will die XONE mit Sicherheit nicht verteidigen, aber mir ist es sowas von Wumpe, ob Microsoft mir beim Chips fressen auf der Couch zuguckt (ein Schild für denjenigen, der wirklich glaubt, die täten das) oder Spiele an mich bindet. Ich bin Sammler und verkaufe meine Spiele nicht weiter. Wer von euch gegen den DRM von XONE wettert und einen Steam-Account hat darf jetzt gerne einmal die Hand heben. Ach, doch so viele. Und wenn mir jetzt einer mit „Ja aber, Steam ist ja ein SERVICE“ kommt, dann klatscht es… aber keinen Beifall.

–DISCLAIMER: Rawiiolis im Allgemeinen und bersi im Besonderen fügen keinem Communitymitglied absichtlich Schaden zu. Während dieses Blogeintrags wurden keine Tiere oder Spieler verletzt.

Insofern ist für mich auch Sony jetzt nicht der Ritter in der weißen Rüstung, der Reselling als EPIC-Feature promoted. Im Gegenteil. Die Methode alte Titel via. Gaikai lediglich zu streamen finde ich schwach. Das ist in meinen Augen der Schubs in die falsche Richtung. Weg von Lokal, hin zur Cloud. Langfristig gesehen das deutlich „gefährlichere“ Cloud-Argument als ein alle 24h Connect-Zwang einer XONE. Gaikai wird sich darüber so etablieren können, dass die nächste Generation in der Gefahr steht, nur noch aus Cloud-Streaming zu bestehen.

Für mich ist die Entwicklung in diesem und kommenden Jahr eigentlich klar. Ich mache meinen PC Occulus Rift tauglich. Ich werde Anfang 2014 meinen PC ordentlich aufrüsten und mich auf den PC-Markt vertiefen. Die PS4 kommt mir Dank meiner Freundin ins Haus. Sicher werde ich hier den ein oder anderen Titel spielen, wenn ich mich mal mehr mit dem Controller anfreunden kann. Die XONE kommt vermutlich in der ersten Revision, wenn die Optik mal etwas angepasst wird und die ersten Kinderkrankheiten gelöst sind.

Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Denn momentan sind die Infos rund um die beiden neuen Konsolen noch zu schwammig. Ich will selbst wissen, wie sie sich anfühlen. Ich will sehen was sie können und wie sie wirklich arbeiten. Denn weder PR-Gelaber noch irgendwelche Top-Titel können in mir irgendeinen Funken der Euphorie hervorrufen. Dafür bin ich als Gamer in der Vergangenheit einfach zu oft mit solchen Aussagen auf die Schnauze gefallen. Und die Wii U? Tja, 2014 gehts dann hoffentlich mal los…

bersi

Achja, die Sandkiste. Der Kleinkrieg der Konsolenverfechter ist auf einem Niveau angelangt, auf dem ich beide Parteien nicht mehr ernst nehmen kann.