Man ist es lange her seit dem letzten „Bersi brabbelt“. Ich muss zugeben, dass ich die Kritik an meiner Video-Version von bersi brabbelt zu Peter Molyneux und Godus erst einmal verdauen musste. Ja, der eingesprochene Text war größtenteils stand-up. Ich hatte mir einige Zitate zurecht gelegt, an denen ich mich entlang hangeln wollte. Der Rest sollte aber so natürlich wie möglich rüber kommen. Ich bin auch kein Freund von neumodischen „Hardcuts“. Ihr wisst schon, diese Schnitte, bei denen man den Sprechern anmerkt, dass sie keinen vollständigen Satz heraus bringen, ohne ihn 17 Mal einzusprechen. Ich denke, dass dies zu sehr gekünstelt wirkt und nachfolgende Generationen Gefahr laufen, dieses Phänomen zu ihrer täglichen Sprachrhythmik zu machen. Das möchte ich nicht unterstützten.
Insofern waren es mehr Vorwürfe wie „Der liest ja Zitate ab“, die mich schlucken ließen, als die allgemeine Kritik, dass ich zu aggro und kindisch rüber kam. Denn wer allen Ernstes glaubt ein LeFloid würde nicht dann und wann mal ablesen, der irrt und zwar gewaltig.
Doch heute soll es nicht um mich, euch oder dieses Format gehen. Ich wollte nur kurz anmerken, warum die neuste Ausgabe etwas länger auf sich warten ließ. Bersi brabbelt wird es sicherlich auch mal wieder in Videoform geben. Dann allerdings vielleicht mit einem Thema, bei dem ich nicht sofort so aufgebracht bin. Heute möchte ich jedenfalls für die Gesellschaftliche Akzeptanz unser aller Lieblingshobby sprechen. Stein des Anstoßes gab dieses Video:
Doch möchte ich jetzt nicht in einen oberflächlichen Flame verfallen, der das junge Mädchen bis ins kleinste diffamiert. Man muss allerdings auch kein Genie sein um zu wissen, dass ich als passionierter Spieler und ehemals aktiver World of Warcraft Spieler auf Progress-Niveau (was so viel bedeutet wie die schwersten und neusten Gegner im Spiel zeitnah nach Implementierung ins Spiel besiegen und das möglichst vor allen anderen) über den Sinngehalt dieses Videos nur mit dem Kopf schütteln kann.
My little WoW-Story
Meine WoW-Karriere ist lang. Ich spiele seit Herbst 2004, als das Spiel noch in der geschlossenen europäischen Betaphase war. Zwar spiele ich seitdem nicht permanent und durchgehend, aber ich bin bei jedem Mitternachtsverkauf eines neuen Addons in der ersten Reihe mit dabei. Dann und wann überkommt es mich und ich spiele einen Charakter auf die höchste Stufe und lege WoW dann wieder beiseite.
In meiner Blütezeit jedoch, spielte ich 10-12h täglich. Zusammen mit meiner damaligen Freundin und meinem Bruder spielte ich in einer Allianzgilde auf dem Server Kil’Jaeden. 6 von 7 Tagen in der Woche zogen wir mit 20-40 Spielern los um die schwersten Bosse im Spiel zu besiegen und die beste Beute abzugreifen. Höhepunkt dieser Zeit war sicherlich ein 16 stündiger Raid (Dungeon für bis zu (damals) 40 Spieler) im Molten Core. Sonntags von 10 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts. Wie gesagt, das war die Ausnahme. In der Regel dauerten Raids 4-5 Stunden, was natürlich immer noch eine beachtliche Spielzeit darstellt. Und natürlich war nach solchen Raids nie Schluss. Vorbereitungen in Form von Tränken, Verzauberungen, Gold sammeln für Reparaturen standen auf dem Plan.
Mir wurde mit der Zeit die Rolle des Raidleiters übertragen (Taktikten vorbereiten, Anmeldungen organisieren, Punktesysteme verwalten) und später auch die eines Gildenrat-Mitglieds (Einer von Fünf Anführern unserer Gilde). Ich war also das Mädchen für alles und hörte mir noch so kleine Wehwehchen an.
Heutzutage ist WoW bei weitem nicht mehr auf diesem Niveau. Viele Ziele lassen sich im Spiel schon mit wenig Leuten oder gar allein erreichen. Moderne und Server-übergreifende Techniken machen es möglich. Soviel aber nur dazu, damit auch Nicht-WoW-Spieler verstehen, wieso ich den Inhalt des Videos nicht gut heiße.
Guns don’t kill people…
…und WoW macht keine Süchtigen. Ja ICH war süchtig nach dem Spiel. Meine damalige Freundin und ich verließen Geburtstagsfeiern vorzeitig um spielen zu können, wir sagten Freunden ab weil wir uns nicht wohl fühlten. Und irgendwann, als sie nicht mehr spielte, vernachlässigte ich sie. Es war schlimm. Doch die Akzeptanz meiner Familie war da. Mein Bruder spielte es, meine Freundin bis zu einem gewissen Zeitpunkt und ich. Es war Gesprächsthema Nummer 1 bei jedem Treffen. Neue Taktiken, Ausrüstungen und Update-Gerüchte seitens Blizzard. Meine Eltern freuten sich, dass wir so viel Spaß zusammen hatten. Sie sahen mir sogar beim raiden zu. WoW wurde in meiner Familie „gefördert“.
Aber es ergeht eben nicht jedem so. Auf jeden Süchtigen kommt mindestens ein nicht Süchtiger. Ich würde sogar soweit gehen, dass die Mehrheit eben nicht so exzessiv spielt. Aktuelle Statistiken einschlägiger WoW-Seiten bestätigen dieses Bild. Die meisten Spieler erreichen eben nicht so rasch die hohen Ziele und besiegen die schwersten Endgegner. Dies ist natürlich nur ein Indiz für die wirkliche Spielzeit, aber welche Statistik ist schon greifbar?
10 Stunden Dauerzocken!
Luisa Skrabic spricht in der Videobeschreibung von ihrer 3-monatigen „exzessiven Zockerphase“.
Fakt 1: Wenn sie zu „Classic“ (also WoW ohne jegliches Addon) 3 Monate exzessiv gespielt hat, hat die Zeit nie und nimmer ausgereicht um auch nur ansatzweise alles von dem zu sehen, was WoW ausmacht. Nämlich nicht nur stupides zocken, sondern soziales Engagement, Teamgeist aufbauen, taktieren, Verabredungen einhalten, Verlässlichkeit zeigen, Aufopferungsbereitschaft zeigen u.v.m.
Wenn sie zu einem beliebigen späteren Addon-Zeitpunkt gespielt hat, sind 3 Monate mehr als ausreichend um alles zu sehen. Sofern man sich etwas engagiert und kein „Movement-Günther®“ ist. In diesem Fall frisst WoW aber auch nicht mehr Zeit als ein Borderlands 2, Diablo 3 oder Candy Crush. Wieso richtet sich ihre Message also direkt an WoW-Spieler und nicht an Spieler im Allgemeinen?
Doch ihre Liedzeilen sprechen ja ausdrücklich WoW-Spieler an. Hier kommt nämlich der tragende Grundpfeiler zum… ähh… tragen. Es sind Gateway-Games die immer wieder als Mittel dienen, die Gemeinschaft der Spieler über einen Kamm zu scheren. Spiele, die auf eine besondere Weise eine Verbindung von Spielern zu Nicht-Spielern herstellen. Counter-Strike war seinerzeit der Sündenbock beim Thema Gewalt und World of Warcraft ist der Sündenbock, wenn es um Sucht geht. Es ist ihre Präsenz, die sie diese Bürde tragen lässt. Denn Nicht-Spieler kennen genau vier Spiele: Mario, Zelda (besser bekannt als „Dieser komische Typ im grünen Gewand“), Counter-Strike und WoW. Und auf diese 4 Spiele werden wir als Gemeinschaft immer wieder reduziert.
Selbst der Spiegel-Artikel von vor einigen Wochen brachte es nicht fertig, die Spiele ins Rampenlicht zu rücken, die eben mehr sind als nur Blutvergießen und den sozialen Verfall „automatisch“ herbeiführen. Statt über die Spiele zu berichten, die bei wirklich jedem Spieler im Regal stehen, wurden Spiele erwähnt von denen ich als Spieler noch nie etwas gehört hatte. Ganz einfach, weil es Spiele für Therapien in Krankenhäusern waren. Für Gruppen die vielleicht nicht einmal Spieler sind. Kein Zocker hat einen Krebs-Simulator zuhause liegen weil der eine tolle Blut-Physik hat.
Freiheit ist das einzige was zählt!
Doch zurück zu Luisa. Diese will uns in ihrem Video zeigen, wie toll doch das „reale Leben“ ist. Indem sie McDonalds Cheeseburger auf den Grill schmeißt, Shisha raucht, Bionade trinkt und mit ihren Freunden am Smartphone hängt. Immerhin steht im Hintergrund ein Baum. Ich mach das auch alles. Wirklich. Naja, bis auf Shisha rauchen. Halt ich nicht viel von. Dafür trink ich dann und wann mal Alkohol. Wegen dem Baum… tja… ich hab ne Yucca-Palme im Zimmer. Zählt die auch?
Was soll das? Was will man hier denn suggerieren? Natürlich weiß ich, was mir diese Bilder vermitteln sollen. Alles was ich jedoch mitnehme ist, dass die heutige Welt ein heuchlerischer Haufen ist. Smartphones sind hipp. Hat sich einer von euch mal mit Verstand umgeschaut? Der Altersdurchschnitt während meiner Ausbildungszeit lag bei ungefähr 20, als gute 8 Jahre jünger als ich selbst. Es ist abartig zu sehen, wenn jeder nur auf sein Telefon glotzt, mit Leuten die neben ihm sitzen „whatsapped“ und sich auf Facebook virtuelle Daumen, Zeige und Mittelfinger um die Ohren wirft. Und das nennt sich dann sozial integriert? Das ist moralisch wertvoller als Zocken mit Freunden? Sich am See anschweigen und aufs Display glotzen ist besser als im Teamspeak sitzen und sich gemeinsam eine Taktik zu überlegen? So verbringe ich meine Zeit als junger Mensch also „richtig“?
Wieso bin ich der Außenseiter wenn ich sage, dass ich zocke? Ich bin der, der sich abkapselt? Weil ich nicht der Norm entspreche? Weil ich aus dem Trog der „sozialen Gleichheit“ ausbreche? Weil ich mir von der Gesellschaft nicht diktieren lasse, wer ich zu sein habe? Weil ich Candy-Crush eben nicht wie jeder dahergelaufene „Zocker“ bis zum Erbrechen zwischen 2 Bushaltestellen suchte?
Als ich 2011 einer Mitschülerin sagte, dass ich Gamer bin war die Nachfrage „Bist du auch so einer?“. Ich bin sieben mal im Dreieck gesprungen. Diese Gesellschaft von heranwachsenden und jungen Menschen gibt vor etwas zu sein, was sie nicht ist, verteufelt jeden, der nicht zu diesem Pulk gehört und straft ihn mit Ausgrenzung.
Es fällt mir auch heute immer noch schwer zu erklären was ich mache. Es ist nicht einfach zu beschreiben was Rawiioli ist und was Spielen für mich bedeutet. Diese Gesellschaft ist noch immer nicht offen für Spiele und ich befürchte sie wird es niemals werden. Denn die Gesellschaft will nichts neues lernen. Sie will sich ihr perfektes Gesamtbild nicht zerstören. Sie will auf diesen Wellen mitreiten. Sie will in der Masse versinken. Weil Sie Angst davor hat zu hinterfragen wer sie selbst ist. Dann doch lieber den Rest noch kleiner halten. Denn es ist immer einfacher andere dafür zu verurteilen wer sie sind, als sich selbst einzugestehen, dass man nicht weiß, wer man selbst ist.
Wofür also schämen? Spiele haben mir so vieles beigebracht. Über mich, über Mitmenschen und über die Welt. Ich selbst bin ruhiger geworden. Während ich aktiv CS gespielt habe, war ich ein unkontrollierbarer Teenager. Während meiner WoW-Zeit habe ich gelernt was es heißt Verantwortung zu übernehmen. Ich habe eine 50-Spieler starke Gilde geleitet, habe gerechte Gruppenverteilungen erstellt, die sowohl effektiv aber auch sozial gerecht waren und niemanden benachteiligten. Ich habe gelernt anderen Spielern zu helfen, selbst zu verzichten um der gesamten Gilde dienlich zu sein. Ich habe gelernt wo meine Grenzen liegen, wie ich falschen Menschen gegenübertreten kann. Wie ich mit ihnen diskutieren kann, wie ich schwache Mitmenschen beschütze. Ich habe gelernt wie ich in Stress-Situationen einen kühlen Kopf bewahren kann und wie ich Taktiken in Bruchteilen von Sekunden umstellen kann.
All das sind Fähigkeiten die mir in meinem Beruf weiterhelfen. Ich stehe oft vor solchen Problemen. Heute kann ich nachfragen, wenn ich etwas nicht weiß. Etwas, was ich vor WoW nicht konnte. Ich bin stolz auf mich, mein Hobby und meine Leistungen. Es ist nicht falsch sein Leben so zu leben wie man möchte. Kein Treffen von Angesicht zu Angesicht ist zwingend besser, wichtiger, gehaltvoller oder mehr wert als ein gemütlicher Abend im Teamspeak mit Freunden. Es kommt lediglich darauf an, ob man mit sich selbst zufrieden ist.
Ich bin Zocker und ich bin stolz drauf!
bersi
13 Nudeln
Applaus!
Endlich jemand der die Wahrheit sagt! Danke! Wenn´s nach mir gehen würde sollte der Abschnitt und ich zitiere: „Es ist abartig zu sehen, wenn jeder nur auf sein Telefon glotzt, mit Leuten die neben ihm sitzen “whatsapped” und sich auf Facebook virtuelle Daumen, Zeige und Mittelfinger um die Ohren wirft…“ in jede erdenkliche Zeitung der Welt schreiben! Ich hasse auch diesen Social Wahn und hoffe er hört so schnell auf wie er gekommen ist!
Deutschland – Das Land der Dichter und Denker
Act I – Das Wartezimmer
Man sitzt im Wartezimmer und ließt Zeitung oder den Lesezirkel seiner Wahl. Mittlerweile „darf“ man sogar sein smartphone rausholen und lautlos etwas daddeln(zocken kann man das ja nicht nennen). Mit ’nem Tablet wird man da schon etwas komischer angeguckt, liegt aber alles noch im Rahmen des Verträglichen. Nun sitzt man da als „Erwachsener“(ja wir alten Rawiioli-Säcke) und hat nen 3DS in der Hand. Da wird man schon angeguckt wie ein Serienmörder.
Act II – Auf der Arbeit
Unter meinen Arbeitskollegen findet man die verrücktesten Hobbies. Und ja wir reden hier auch von Erwachsenen Menschen. Modellbau und Angeln sind da noch die „normalsten“. Beim Fallschirmspringen gucke ich aber etwa genauso blöd wie meine Mitmenschen aus Act I im Wartezimmer. Zwei andere fahren Speedboat auf dem Rhein. Nach fotobeweisen nicht weniger gefährlich als der Herr mit dem Fallschirm. Und von dem verprassten Sprit könnte ich mir sicherlich 15 WiiUs kaufen aber das ist eine andere Baustelle. Kartfahren, Mountenbiken, Skifahren…..ich könnte hier noch mindestens 3 Zeilen weitermachen. Aber wehe dem man erwähnt: „Ich zocke“ -Hä wie du zockst „Ahja Videospiele“ Ihr erinnert euch? Das Wartezimmer.
Act III – Wee ohh Wee
JA! Ich habe auch mal exzessiv World of Warcraft gespielt. Habe ähnlich wie Bersi in die Beta reingeschnuppert und bin dann kurz nach release eingestiegen. Habe auch mit 40er Gruppen und einem gut durchorganisierten TS Server einen raid nach dem anderen durchgemacht. Und Nachts wurde gefarmt. Mein Zivildienst hat diese viele Freizeit, welche WoW gefressen hat, perfekt unterstützt.
Wir hatten natürlich auch eine Gilde mit Spielern aus ganz Deutschland oder sogar Europa zumindest im deutschsprachigen Raum. Die Leute aus der Gilde waren alle super drauf und man hat gemerkt, im Internet geht einiges(dazu später mehr). Ich habe noch ein altes Foto auf der Festplatte gefunden von 2007(Kenner wissen wann Rawiioli die Welt erblickte) auf welchem ein Gildentreffen zu sehen ist. Sage und schreibe 30 Leute aus allen Altersklassen haben sich damals Hotels und Fahrgemeinschaften organisiert nur um sich mal einen Mittag persönlich zu treffen(soviel zu der Tante aus dem Video – raus vor die Tür und Bionade trinken).
Act IV – Das Internet
Der Erfolg von WoW konnte natürlich nur durch die Masse des Internets endstehen. Und so läuft es doch mit allen Communitys im Internet. Wie groß wäre die Chance gewesen, dass alle Rawiiolis so wie sie jetzt sind, zusammengefunden hätten?
Und wer bis hier gelesen hat, wird auch noch mit dem Gildenfoto belohnt. Von wegen „Wo ist rib?“
https://abload.de/img/wow_waldgeistlgku7.jpg
Ich kann bersi und den beiden Kommentaren nur zustimmen. Das ist wirklich nicht in Ordnung, wie wir Zocker heute noch immer von vielen gesehen werden.
Ich kann da eigentlich gar nichts mehr hinzufügen, dieser Artikel ist wirklich sehr gut geschrieben und ich finde die WoW-Geschichten schon ein bisschen ergreifend, muss ich sagen.
Danke, bersi
Ich finde es cool bersi das du dir dieses Thema ausgesucht hast.
WoW kann süchtig machen keine Frage.
Aber man sollte es wie im Ladebildschirmtipp mit Maßen genießen.
Angefangen habe ich 2006 da war ich gerade mal 10!
Ich habe auf einem Privat-Server (ohne monatlichen Gebühren) gespielt.
Ich bin mehr planlos durch die Welt gelaufen.
Aber ich hatte trotzdem meinen Spaß.
4 Jahre später als dann im Dezember 2010 Cataclysm (Addon) erschien,
hat es mich gepackt und ich habe den Schritt getan und bin auf einen offiziellen Server gewechselt.
Dort habe ich viele Freunde gefunden.
Anfangs habe ich nur mal hier und da geraidet.
Heute bin ich ganz vorne im Heroischen (Schwierigkeitsgrad) Progress mit dabei.
Und es macht mir immer noch so viel Spaß wie früher.
Es ist einfach ein tolles Gefühl mit 25 Mann etwas zu erreichen.
Hier muss jeder 100% geben, sonst wird das nichts.
Wie du schon sagtest bersi erreichen nicht viele Spieler die hohen Ziele.
Und das macht mich dann wiederum Stolz..
Zu diesem Anti WoW Song kann ich nur sagen, dass die gute Dame viel behaupten kann.
Aber stimmen tut es nicht.
Es muss jeder für sich selbst entscheiden wie lange er ein Spiel spielt.
Und ob man dabei noch normal denken kann.
WoW ist für mich ein Meilenstein im PC Zeitalter.
Und ich bin schon einmal gespannt was uns in Warlords of Draenor erwarten wird 🙂
Das hast du sehr schön geschrieben Bersi.
Natürlich hab ich auch WoW gespielt und meine blüte ist auch schon lange vorbei.
Damals (2007) als ich das erste mal Internet an meinen eigenden PC hatte war WoW das erste und so ziemlich einzige Spiel was ich gespielt hab.
Und ja man wird echt doof angeschaut wenn man jemandem sagt das man zocker ist, aber was ist mit dir? Du bist Pausenlos an deinem Smarthphone. Sobald du nichts zu tun hast *zack* hast du das ding in der Hand.
@David
Ja das hoffe ich auch…
Vale, ich muss Dir leider sagen: Du hast nichts erreicht! Gar nichts! Statt tatsächlich etwas in der wirklichen Welt zu schaffen (sich für etwas engagieren, lernen, mit Freunden treffen und mit ihnen etwas bauen, Musik machen oder was auch immer), hast Du Deine Zeit abgehangen vor einem Spiel.
Das klingt provokant, aber was ich damit meine, ist, dass man sich das bewusst machen sollte, WAS man da WIRKLICH tut. Und wenn man in einem Spiel etwas schafft, was man vorher nicht geschafft hat oder wenn man ein höheres Level erreicht, dann ist das zwar ein gutes Gefühl für Dich aber ehrlich – who cares? Du hast Deine Jugend, Deine Power einfach verspielt! Versuche doch mal, einen Monat ohne Computer auszukommen, ohne Handy, ohne Konsole, ob stationär oder tragbar. Teste Dich selber.
Zocken ist und bleibt Zeitverschwendung! Und dann ändert sich dieses Hobby auch zunehmend. Die Spiele, in denen die Helden, mit denen man sich identifiziert, eigentlich negative Personen sind (s. GTA V etc.), häufen sich. In den Spielen, ob CoD oder AC oder GoW oder, oder, oder muss man explizite Gewalt anwenden. Wohin das führt? Ich sehe das täglich: Schüler lachen über andere Schüler, denen ein Missgeschick passiert. Statt zu helfen, treten sie noch drauf. Ist halt ein Opfer… – zunehmende fehlende Empathie nennt man so etwas.
Das Lied wendet sich zwar an WOW Zocker, aber damit sind meiner Meinung nach auch generell Zocker gemeint. Ich kenne viele, ja, sehr viele Schüler, die lieber zocken als lernen und dann einfach absolut keine Bildung haben – sei es fachliche und/ oder soziale. Nach der 10. stehen sie da, kriegen keine Lehrstelle, weil die Personalchefs die Hände über den Kopf zusammen schlagen über so viel Allgemein-Unwissen. Nein, Spiele sollte man nebenher spielen – und hauptsächlich leben! Weg vom TV und übermäßigen Konsum, Spiele wieder als liebenswertes Hobby sehen, dass man eben auch mal durchführt wie Angeln oder Schach spielen etc. WOW ist sehr bekannt und steht eben dafür, wie derartige MMORPGS Spielesysteme funktionieren, um Spieler vom restlichen Leben abzuhalten und möglichst an das Produkt zu binden.
Sorry, ist meine Überzeugung. Ich selbst habe ca. 100 Spielkonsolen und über 1000 Spiele. Ich arbeite als Lehrer und ich spreche hier nicht von irgendwelchen Vorurteilen sondern leider von Erfahrungen.
Es fasziniert mich, dass in Zusammenhang von Videospielen im Allgemeinen immer von Zeitverschwendung gesprochen wird. Was im Leben ist denn keine Zeitverschwendung? Nüchtern betrachtet warten wir alle nur auf den Tod. Und damit wir nicht nur da sitzen und warten beschäftigen wir uns. Wie wir uns beschäftigen sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde es z.B. Zeitverschwendung Berge zu erklettern. Ein Bergsteiger erfreut sich der Natur. Aber solange es ihn erfüllt nutzt er seine Zeit doch sinnvoll. Gleiches gilt für WoW. Solange die Spieler darin eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sehen ist es in Ordnung. Und wie in meinem Blog bereits geschrieben geht gerade WoW über das gewöhnliche zocken hinaus. Weil man sich zwingenderweise mit Mitspielern arrangieren muss. Ich habe selbst viel über Teamwork und Kriesenmanagement gelernt. Prozesse aus WoW kann ich auf meinen Job übertragen. Das ist ein nicht zu unterschätzender Bonus. Dass Spiele immer gewalttätiger werden gefällt mir auch nicht. Aber wie so oft kann man nicht einfach nur den Videospielen die Schuld an fehlender Empathie der Jugend geben. Erziehung ist ein komplexxer Prozess für den es keine allgemeingültige Formel gibt, die man auf jedes Kind anwenden kann. Wer hier pauschalisiert und sagt Videospiele sind schlecht weil es viele gewalttätige gibt ist faul selbst nach Möglichkeiten zu suchen die Erziehung anders zu gestalten. Die Frage ist eher was Spiele wie CoD und GoW in den Händen Heranwachsender zu suchen haben? Es ist Aufgabe von Eltern das zu unterbinden. Und die Aufgabe von Lehrern Eltern darüber in Kenntnis zu setzen, wenn sie erfahren, was die U18 Kids so spielen. Aus dem selben Grund läuft auch unser Schulsystem gegen die Wand. Wir können nicht erwarten, dass jeder junge Mensch auf die selbe Weise und im selben Umfang unterrichtet werden kann. Wir müssen viel mehr auf unsere Kinder eingehen. Aber zurück zu den Spielen. Selbst ein GTA ist nicht von grund auf schlecht. Mich hat GTA4 emotional geprägt. Auch nachzulesen in meinem BB zu GTA5. Aber auch hier muss das Medium in den richtigen Händen sein. Was sollen wir also machen als Gesellschaft? Einen Führerschein für videospiele aushändigen, weil es Menschen gibt, die mit dem Meidum nicht verantwortungsvoll umgehen? Videospiele erleben das selbe problem wie schon Shakespeares Geschichten, Rock n Roll Musik oder die ersten Horrorfilme. Die galten ihrerzeit auch schon als gefährlich, weil Morde und Selbstmorde thematisiert wurden. Warum? Weil Menschen seit jeher lieber neue Dinge verteufeln als sie und sich selbst zu hinterfragen. Das ist schade, bedenkt man, dass Denken unsere evolutionäre Niesche ist. Warum tun es dann so wenige?
xDDD
sry aber wie soll man ein Video dieser Art ernst nehmen…
Es soll eine Parodie zu was sein?
Zocken wird schlecht angesehen aber auf dem Handy/Facebook etc. gilt als guter Zeitvertreib(bzw. rauchen und trinken)
(omg ich muss gucken, wer mein Bild mag…omg 2 likes…die Welt blüht wieder für mich auf).
Ich bin selbst ein LoL Zocker, der durch dieses Spiel, mehr Gefühl für die Zusammenarbeit/Kommunikation etc. bekommen hat(WoW zu seiner Zeit auch). Ich halte mit diesen Spielen Kontakt zu meinen Freunden(dank TS/Skype) bzw. kann mit diesen ruhig den Abend ausklinken lassen.
Hierbei kann ich Bersi und Rib, bei seinem Kommentar, recht geben und sage es weiterhin gerne:
Ich bin ein Zocker, wer Probleme damit hat…schön für dich 😀
Sehr gelungen dein Blog! Diese Smartphone-Gesellschaft ist schon ein wenig seltsam. In der Schule saßen bis vor kurzem ALLE Schüler vor ihren Handys und haben sich dort gegenseitig geschrieben. Ich habe im Grunde nichts gegen Handys, aber wenn eine Person während man im Gespräch ist, einfach sein Handy rausholt und mich dabei ignoriert – das ist sehr dreist! Und ich werde beleidigt, wenn ich meinen 3DS raushole… Irgendwas läuft da falsch!
Mach weiter bersi!
Danke freut mich wenns gefällt 😊 Ich versuche auxh das handy in der Tasche zu belassen wenn ich mit anderen unterwegs bin. Leider nicht immer möglich
:/
Bersi, nur rein interessehalber und absolut nicht wertend, etc. gemeint, aber was hast du von der Akzeptanz bzw. Toleranz deiner Eltern über eure Sucht gehalten? Wie siehst du das heute?
Guter Blogeintrag!
Das Thema Videospiele ist meinen Eltern und mir schon immer wichtig gewesen. Ihnen war/ist es wichtig, dass ich einen Ausgleich im Leben finde, mir war/ist es wichtig, dass sie erkennen, dass es eben nicht nur platte Videospiele sind, sondern interaktive Medien, die es mir ermöglicht haben Kontakte zu knüpfen.
Wir haben also gleichermaßen die Diskussion über dieses Thema gesucht. Ich muss zugeben, dass ich diese Akzeptanz damals gar nicht so wahrgenommen habe. Meine Eltern haben mir immer in jeglicher Beziehung alle Freiheiten gelassen. Es war für mich also normal, dass ich spielen konnte ohne Sanktionen zu befürchten.
Das beruhte aber auch darauf, dass ich nie ein wirkliches Problemkind war. Meine Noten waren nie wirklich in Gefahr. Bis zur 12. Klasse war ich ein 3,0 Schüler und das reichte meinen Eltern völlig. Ich war selten auf Party, nahm keine Drogen, rauchte nicht, wurde nie von der Polizei nach Hause gebracht. Alkoholkonsum trat bei mir erst mit 17 (2002) ein. Zu der Zeit stand es zugegebener Maßen etwas kritisch um mich. Leider wegen des übermäßigen Konsums. Doch meine Eltern vertrauten mir auch hier und ich bekam die Kurve. Ich hole deshalb so weit aus, um zu zeigen, welches Verhältnis ich zu meinen Eltern habe.
Damals war ich natürlich begeistert, dass ich mit meiner Freundin und meinem Bruder so viel über mein Lieblingshobby reden konnte. Als jemand der kaum Kontakte in der Schule hatte und viele Jahre gemobbt wurde hatte man das Gefühl auch in der Famile „angekommen“ zu sein. Und wenn die Eltern dann einem beim Raiden auch mal über die Schulter gucken wird man schon etwas stolz. Denn Anerkennung wünscht sich doch jedes Kind, egal wie alt es ist.
Ich bin auch heute noch der Meinung, dass meine Eltern richtig gehandelt haben. Ich denke es bringt nichts seinen Kindern Dinge zu verbieten, schon gar nicht wenn man mit der Materie nicht vertraut ist. Und das bedeutet eben nicht nur bei Counter-Strike auf den Bildschirm zu gucken und zu sehen „Der schießt da Leuten in den Kopf und Blut fließt, das muss ich unterbinden!“ Meine Eltern kannten einige meiner Gildenmitglieder sogar persönlich. Eine Gildenfreundin besuchte uns mehrmals im Jahr. Sie kannten unseren Gildennamen, die Leute die darin spielten. Sie wussten wie weit wir im Spiel fortgeschritten waren. Sie wussten wann es Krisen gab, wann wir besondere Ziele erreichten usw. Meine Eltern beschäftigten sich mit MEINEM WoW. Und das ist der Knackpunkt. Denn erst wenn Eltern verstehen, dass der Zwerg auf dem Monitor „Brainbraker“ heißt und nicht der selbe Zwerg ist, den jeder andere Spieler auch sieht, wird aus WoW auch für Eltern mehr als nur ein Spiel.
Ich sags mal anders: Wenn mein Kind in der lokalen Fußballmannschaft spielt, dann weiß ich als Elternteil auch an welchem Wochenende sie gegen TSV Oberhachingen spielen und wie der Name vom Torwart, Rechtsaußen oder Mittelstürmer ist. Warum also nicht hinterfragen ob mein Kind einen Heiler, Tank oder Damagedealer spielt und wann sie wieder in den Blackwing Lair gehen?
Aber leider gilt auch hier, dass dies keine allgemeingültiger Regel ist. Kinder sind verschieden. Viele wollen gar nicht, dass sich ihre Eltern einmischen. Sie wollen ihre Ruhe. Mir als Kind war und ist es auch heute noch wichtig, dass ich mit meinen Eltern reden kann. Ich bitte sie um Gehör und Rat und sie mich genau so. Es war immer eine Beziehung auf Augenhöhe in der beide Parteien wollten, dass ehrlich miteinander umgegangen wird.
Natürlich lief deswegen nicht alles glatt in meinem Leben. Ich hatte viele Tiefs und bin quasi erst jetzt richtig angekommen im Leben. Aber ich bin es. Ich bin nicht vorbestraft, ich bin nicht Drogenabhängig, rauche nicht, habe einen unbefristeten Job, keine Schulden und muss nicht um Geld betteln. Das ist es doch, was man als Elternteil möchte oder?
Dazu passt dann wohl das hier:
https://www.ruthe.de/index.php?pic=2662&sort=datum&order=ASC
😉